Tipps

Aktivitäten – und was man sonst noch alles machen kann

«Wer rastet der rostet.» Für uns gilt das genauso wie für den Hund. Bedenkt man, dass jede Rasse vor 50 oder 100 Jahren für Aufgaben selektiert und gezüchtet wurde, so wird einem immer wieder bewusst, wie viel Potential im Hund stecken kann. Ganz abgesehen davon, macht es einfach gemeinsam Spass etwas zu unternehmen, den Hund zu fördern und fordern. In diesem Sinne motiviere ich Sie gerne, auch aktiv mit Ihrem Vierbeiner zu sein.

«Schleppleine»

Am 12.3.2015 schrieb mir Frau P.J.:

Grüezi Frau Chiocchetti
Mit grosser Freude lese ich Ihr Tagebuch von Maxim und ist mir in vielen Dingen sehr hilfreich. Unsere Laure bald 15 Monate und unser Sonnenschein, sucht im Moment jede Gelegenheit, um auf eigene Faust die Welt zu erkunden. Vielleicht kennen Sie das auch.... Laura fährtet unglaublich gern und beim Agility ist sie mit grossem Eifer dabei. Ohne Schleppleine geht nichts aber für Laura und mich kein Problem wir können trotzdem zusammen arbeiten.

Liebe Grüsse
P.J.

Meine Antwort an Frau P.J.

Grüezi Frau P.J.

Ja die Pubertät lässt so manchem Hund «Flügel wachsen». Einem selbstsicheren Vizsla erst recht. Dann bekommt der Besitzer zu spüren, dass diese Rasse eben dafür gezüchtet wurde, grosse Flächen abzusuchen und sich weit zu entfernen. Im ersten Pubertätsschub fühlt er sich konditionell erstarkt und wie geschaffen dazu, los zu sausen um die Grenzen auszuloten oder schlicht zu ignorieren. Das brachte mir früher so manchen Schweissausbruch.

Sie bieten Ihrer Laura mit Fährten und Agyility einiges an Aufgaben und Abwechslung – das ist toll. Ich kann Sie nur ermutigen, weiter zu machen und den Ausflugstrieb mit Schleppleine in Schach zu halten. Bleiben Sie dran und haben Sie Geduld. Es zahlt sich aus.

Maxim zog zwei Jahre die dünne Schleppleine hinter sich her. Dann wurde sie Meter für Meter gekürzt. So lange ging es, bis der Gehorsam langsam zur Routine und verlässlich wurde. Meine Gleichung war denkbar einfach: Zuverlässiger Gehorsam = viel Freiraum. Heut brilliert er mit streberhaftem Appell und ist Liebling von Fussgängern, Sportlern und Wildhüter. Was will man mehr.

Ihnen wünsche ich weiterhin viel Spass und Freude mit Ihrer Laura. Und wie gesagt, verlieren Sie Ihr Ziel nicht aus den Augen. Es lohnt sich.

Sonnige Grüsse
Sandra Chiocchetti

«Kälte als Hindernis im Einsatz als Lawinenhund?»

Magyar Vizsla Maxim im DownAm 20. Februar 2015 schrieb Herr D.:
Ich bin ein aktives Mitglied der Tiroler Bergrettung und möchte gerne eine Lawinenausbildung mit meinem neuen Hund machen. Ich habe mir einige Rassen angeschaut und bin dann auf den Magyar Vizsla gekommen. Er bzw. ich erfülle eigentlich alle Vorraussetzungen um ein gutes Team zu werden. Aber wie verhält es sich im Einsatz bzw. bei der Ausbildung bei sehr niedrigen Temperaturen. Im Einsatz sehe ich weniger Probleme, aber in der Ausbildung muss man doch länger warten.

 

Meine Antwort

Grüezi Herr D.

Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, der Vizsla ist prädestiniert für die Suche von Vermissten und Verschütteten. Doch Ihr Bedenken wegen der Kälte in den Bergen ist berechtigt. Maxim stiess auch schon an seine Grenzen, hatte empfindlich unterkühlte Ohren und schlotterte fürchterlich. Bei der Arbeit ist es kein Problem. Der Arbeitstrieb und die Bewegung lassen die Kälte vergessen.

Doch Wartezeiten lassen sich im Training und an Prüfungen meist nicht vermeiden. Schäferhunde, Golden Retriever oder Labrador legen sich einfach in eine Schneemulde. Das macht mein Kurzhaar Vizsla nicht – viel zu kalt. Ich habe im Rucksack also immer mehr als nur eine Decke für ihn dabei. Und trotzdem ist es nicht ideal. Denn frierend kann er sich nicht gleich gut ausruhen, wie das seine Kollegen können. Und Trainingstage im Schnee sind oft mehrere Stunden lang und es kann schneien oder stürmen. Ich achtete aus diesem Grund darauf, dass im Trainingsgelände ein trockener Stall für die Hunde zur Verfügung stand. Sonst hätte ich das wohl mit ihm nicht gemacht.

Für die Lawinensuche ist der Drahthaar-Vizsla natürlich erwiesenermassen robuster. Es waren immer Drahthaar Vizslas in unserer Gruppe und die Kälte hat sie ziemlich «kalt» gelassen. Kein Problem für sie.

Was rate ich Ihnen nun…
Es gibt wohl keine generelle Antwort. Könnte meiner ein «Weichei» und «Gfröhrli» sein, könnte Ihr Kurzhaar Vizsla bis zu einem gewissen Punkt gut mit der Kälte klar kommen. Kommt auch ein Drahthaar Vizsla in Betracht, dann haben Sie mit der Kälte keine Einschränkungen.

Die Sucharbeit ist toll, und der Vizsla ist gut darin – unbestritten. Die Kälte in den Bergen kann aber einen Kurzhaar an die Grenzen des zumutbaren bringen. Ein Training kann man wegen misslichen Bedingungen einmal sausen lassen, im Ernstfall können Sie das nicht.

Schlussendlich ist es das eigene Bauchgefühl und Feeling für das vierbeinige Individuum, dass man sich als «Partner» aussucht. Ein spannender Prozess und ich hoffe, Ihnen mit diesen Zeilen geholfen zu haben.
Wäre schön, von Ihnen wieder zu hören. Und wenn Sie noch etwas mehr wissen wollen, würde mich ein weiterer Kontakt sehr freuen.

«Wo fährten Sie, im Wald oder auf freier Wiese?»

Magyar Vizsla Maxim im DownAm 23. August 2014 schrieb Familie L.:
Wir haben auch schon Kunstfährten gelegt, allerdings jetzt schon länger auch nicht mehr. Wir haben ein Putenschnitzel an die Schnur gebunden. Ich habe es hinter mir her gezogen, kreuz und quer durch den Wald. Mein Mann ist später mit der Schleppleine hinterher.
Legen Sie die Fährten eher im Wald oder auf freier Wiese? Wie alt sind die Fährten? Und womit locken Sie Maxim? Wie lange sucht er, damit er ausgelastet ist?

 

Fährten bringt Abwechslung und Zufriedenheit

Liebe Familie L.

Fährten ist eine tolle Sache, schafft Abwechslung in den Hunde-Alltag und ist perfekt für die Supernasen sowie das Spurinteresse des Vizslas geeignet.

Maxim hat mittlerweile 270 Fährten gespurt. Diese haben rechte, spitze und stumpfe Winkel, Zirkel, 5 bis 8 Gegenstände und sind bis 2 Stunden alt. Zur Zeit liegt der Fokus auf Sanitätshund und wir fährten nicht so viel. Die Spuren sind daher wieder jünger (eine Stunde) und nur noch etwa 500 Schritte lang.

Zu diesem Thema habe ich einst einen Artikel für die Club-Zeitung des Magyar Vizsla Club Schweiz verfasst und möchte Ihnen diesen nicht vorenthalten.

Nach was sucht der Hund auf der Fährte?

Laufen wir über eine Wiese, verursachen wir mit unserem Schritt und Körpergewicht kleinste Verletzungen an Gräsern und auf dem Mikrokosmos Erde. Wir knicken, zertreten, zerdrücken und verreiben die oberste Schicht. Diese Verletzungen erzeugen einen Saft – die Fährte entsteht. Deshalb sollte man immer mindestens 15 Minuten nach dem Fährtenlegen warten, bevor man mit dem Hund los geht. Im allgemeinen wird gesagt, die Fährte wird nach einer Stunde Wartezeit bedeutend anspruchsvoller und ab drei Stunden sehr schwer. Natürlich spielen neben Bodenbeschaffenheit auch Sonneneinstrahlung, Temperatur, Gelände, Wind, Jahreszeit usw. eine weitere, wichtige Rolle.

Die Schleppe funktioniert nach dem selben Prinzip. Einziger Unterschied: es sind nicht die einzelnen Schritte, welche die Spur erzeugen, sondern der selbst gewählte Gegenstand, der über die Wiese gezogen wird. Dieser erzeugt die Bodenveränderung gleich einem Spurband, dem Ihr Vizsla zu folgen hat.

Glaubt man der Wissenschaft, so kann der Hund auf der Spur bis 200 mal pro Minute ein- und ausatmen. Das trocknet die Schleimhäute schnell aus und macht durstig. Wasser sollte daher immer vor und nach der Fährte zur Verfügung stehen.

Und los geht’s – für den Fährtenleger

Suchen Sie sich eine saftige Wiese, die nicht zu hoch ist. Man sollte die Spur nicht zu deutlich sehen, wollen wir doch nicht nach Sicht fährten. Idealerweise markiert ein Fähnchen den Fährtenabgang, wo wir ca. zwei Minuten verweilen. Es können auch kleine Leckerlis unter die Sohle gelegt werden. Das Verweilen intensiviert den Abgang. Nun laufen wir langsam und mit kleinen Schritten los, ganz normal und ohne zu stampfen. Je nach Alter und Auffassungsgabe Ihres Hundes, kann die erste Spur 40 bis 80 Schritte lang sein. Am Schluss der Fährte legen wir ein Spielzeug, Behälter mit Belohnung oder das Fährten-Verweissstück (wie bei der Sportfährte), das er herbeibringen oder im Sitz oder Platz anzeigen darf. In manchen Hundeschulen wir einem gelehrt, in jeden Schritt Leckerli zu legen. Das führt leider nur vermeintlich zu schnellerem Erfolg. Denn der Hund läuft dann gerne den Leckerlis (da viel stärker im Geruch) und nicht der Bodenveränderung nach. Unsere Vizslas sind ja nicht dumm.

Es gibt einen besseren Trick: Die Spur kann interessanter gestaltet werden, indem Sie sich einen Nylon-Kniestrumpf mit etwas rohem Fleisch drin, unter die Fusssohle binden. Jeder zweite Schritt bekommt so eine noch intensivere Note und macht die Spur spannender. Natürlich kann dazu alle fünf bis zehn Schritte ein Leckerli unter den Fusstritt gelegt werden. Sobald Ihr Hund verstanden hat ¬– und das tun Vizslas in der Regel schnell – dass er mit tiefer Nase suchen soll, kann man auf den Strumpf wieder verzichten.

Und los gehts

Ich weiss, Warten ist schwer, aber harren sie nach dem Fährtenlegen noch 15 Minuten aus, es lohnt sich. Nehmen Sie am besten eine leichte, ein paar Meter lange Leine und ein Brustgeschirr. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Vizsla zum Fährtenabgang und zeigen Sie ihm diesen. Seinem Naturell entsprechend, wird er von alleine rumschnüffeln – toll, er darf. Sobald Ihr Hund die Nase in den nächsten Fussstapfen steckt, loben Sie ihn. Nun wird er gleichzeitig durch das Vorwärtssuchen alle paar Schritte direkt mit dem Leckerli am Boden belohnt. Bleiben Sie hinter ihm und geizen Sie nicht mit Lob, wenn er mit seiner Nase dicht am Boden in der Spur weiter sucht. Lassen Sie sich und Ihrem Vizsla Zeit. Am Schluss feiern Sie seinen Erfolg freudig mit Belohnung, Spiel und Spass. Wunderbar. Die ruhige Fährtenarbeit fördert gerade bei sehr lebhaften Vizslas die Konzentrationsfähigkeit und bietet eine sinnvollen Ausgleich zur körperlichen Aktivität. Zudem ist es eine sehr art- und typengerechte Beschäftigung, bringt doch jeder Vizsla Spur- und Finderwille in den Genen mit.

Rücksicht macht sich bezahlt

Leider wurde mir auch schon das Fährten vom Landwirt verwehrt. Verständlich, wenn man im Gespräch erfährt, dass andere die metallenen Fähnchen und Winkel auf der Wiese stecken liessen. Sie können sich sicher vorstellen, dass der Schaden an der Mähmaschine für den Landwirt sehr ärgerlich war. Fragen Sie diesen wenn immer möglich, ob Sie auf das Feld dürfen. Die Wiese sollte nicht zu hoch sein, die Spur sollte man kaum sehen können. Lassen Sie bitte nichts liegen. Dann leisten Sie einen wichtigen Beitrag für das gute Neben- und Miteinander auch in Zukunft. Besten Dank und viel Freude.

«Was macht man mit einem agilen Vizsla, wenn Spaziergänge verletzungshalber gekürzt werden?»

Magyar Vizsla Maxim im DownAm 08.03.2014 fragte mich eine gute Freundin, als sie von Maxims Schonzeit wegen der angeschlagenen Sehne und Ellbogen hörte:
«Kommt Ihr zwei überhaupt klar mit so wenig Auslauf?»

Meine Antwort

Sie kennt uns gut, kleine Runden liegen uns nicht und so ist es nicht nur für unseren Vizsla sondern auch für mich fremd nach 500 Meter wieder Heim zu gehen. Nach wenigen Tagen setzte ich auch die Schmerzmittel ab. Maxim – zuweilen schmerzfrei – kam auf ganz lustige Ideen, um seinen Bewegungsdrang irgendwie gerecht zu werden. Doch Luftsprünge in der Wohnung gehören definitiv nicht zum Heilungsprozess.

Mir war wichtig, Maxim mit der Nase noch mehr zu fordern und beschäftigen. Die Detail-Suche nach Kleingeld kann man Zuhause gelenkschonend sehr gut spielen.
ZB. ist irgendwo im Regal ein Zwei-Fränkler zwischen zwei Büchern eingeklemmt. Natürlich erreichbar für die Hundenase. Oder unter Kissen, oder in der Ritze des Sofas versteckt usw.. Oder im Keller oder Garage fünf Blumentöpfe umkehrt aufstellen. Durch das Loch kann der Hund nach dem Kleingeld schnüffeln. Oder gebündeltes Altpapier ist ebenfalls geeignet, um dazwischen eine Münze zu verstecken. Hin und wieder darf er auch nach Rüebli-Stücken (Karotten) suchen. Er liebt sie und ich finde sie wegen den wenigen Kalorien sehr praktisch.
Das schönste an der ganze Sache: Der Erfolg ist ebenso garantiert, wie Maxims gute Laune. Eine absolute win-win Situation. Und nach jedem Spiel findet unser Vizsla es wieder ok, einfach nur an der Sonne zu liegen.

«Suche einen Vizsla für Mantrailing»

Am 16.1.2014 schrieb mir Frau BC.R..:

Guten Tag

Entschuldigung für meinen Deutsch, ich spreche Französisch...;-)

Ich suche ein Vizsla um Mantrailing zu machen. Ich finde Ihren Hunden sehr schön. Haben Sie Babys? Oder kennen Sie jemand... es ist nicht für jetzt, weil meinen Golden Retriever seit 2 Wochen gestorben ist und ich brauche noch ein bisschen Zeit. Ich habe auch einen anderen Hund und ich mache Redog mit ihm. Ich liebe und arbeite gerne mit meinen Hunden.

Danke viel Mal.

Herzliche Grüsse C.R.

Meine Antwort an Frau C.R.

Liebe Frau C.R.

Ihr Deutsch ist nahezu perfekt – ich könnte nicht halb so gut Französisch. 

Der Verlust Ihres Golden Retrievers tut mir sehr leid und ich wünsche Ihnen viel Kraft und Geduld. 
Aber vielleicht kann ich Ihnen wenigstens einen kleinen Lichtblick geben. Allerdings gibt es vom Maxim keine Welpen, aber wenn Sie sich für einen Vizsla interessieren und Mantrailen wollen, kann ich Ihnen folgende Kontakte empfehlen: 

Da wäre meine Trainerin und Züchterin Theres Jans. Sie züchtet den Drahthaar-Vizsla, der sich ausgezeichnet in der Arbeit zeigt und robuster ist als der Kurzhaar-Vizsla. Der Zufall will es, dass Sie auf Frühling/Sommer einen Wurf Welpen haben wird (vorausgesetzt es geht alles gut). Ebenfalls einen Wurf Welpen plant Maxims Züchter Monika Sturzenegger. Sehr erfahren in Mantrailing und mit Vizsla – sie hat selber zwei – ist Regula Hofstetter. Sie spricht zudem Deutsch und Französisch und ist im Jura Zuhause. Grüssen Sie alle doch herzlich von mir. Natürlich ist die Zuchtwartin des Vizsla Clubs auch eine gute Anlaufstelle. 
Und hier alle Websites der Kontakte:
Theres Jans, hundeschulejans.ch
Monika Sturzenegger, sturzi.ch
Regula Hofstetter finedog.ch
Vizsla Club, vizslaclub.ch

Auch wenn Maxim keine Nachkommen hat, so hoffe ich, dass der eine oder andere Kontakt Sie einem neuen «Traumhund» näher bringt.

Herzlich grüsst
Sandra Chiocchetti

«Wie übt man das Down?»

Magyar Vizsla Maxim im DownAm 01.11.2013 schrieb mir K.:
Zuallererst: Dieser Internetauftritt ist spitzenmässig!
Ich habe eine kurze Frage. Wie kann ich mit meinem Vizsla (16 Monate alt) das Platz «Down» üben?
Mit seiner Nase findet er so ziemlich alles. Den Gegenstand anzeigen haben wir ihm aber mit «Sitz» beigebracht :)
Hast du uns da Tipps?

Liebe Grüsse

Meine Antwort an K.

Guten Morgen K.
Vielen Dank fürs Kompliment und ich hoffe, ich kann Dir mit meinen Erfahrungen wirklich auch weiter helfen.
Unserem Vizsla lernte ich das Down in kleinen Schritten und in reizarmer und vertrauter Umgebung, nämlich zu Hause auf seiner Decke. Eine gute Hilfe war dazu der Klicker. Präzise lässt er sich punktgenau für gewünschtes Verhalten einsetzen. Vor ihm kniend, zeigte ich mit der flachen Hand langsam zum Boden. Ging er mit dem Kopf mit, klick und Belohnung. Nun klickte ich erst, wenn er wirklich mit der Schnauze tief war. Danach nur noch, wenn diese den Boden für kurze Zeit berührte. Jetzt erst setzte ich das Kommando dazu. Soll er doch das Kommando erst mit dem richtigen Verhalten koppeln. Mit der Zeit wurden die Pausen bis zum Klick länger, damit er lernte, in dieser Position zu verharren.
Gute Trainingsmöglichkeiten bieten auch die Tische an den Picknickplätzen. Gerade in der kühleren Jahreszeit nutze ich gerne diese menschleeren Plätze. Die Tische sind ideal. Da übe ich nicht nur Tierarzt-Szenen mit Zähne, Ohren, Pfoten kontrollieren, sondern eben auch das Platz aus dem Steh und das Down. Maxim stand dazu an der Tischkante. Zu Beginn nahm ich ein Guzzi in die geschlossene Hand fuhr mit dieser langsam in Richtung Brust zwischen die Vorderbeine. Er ging mit der Nase nach und verlagerte so das Gewicht automatisch nach hinten. Gleichzeit ging er vorne tief – wunderbar. Senkte er sich so ins Platz, Kommando, Klick, Hand auf und Belohnung. Aus diesem Platz lässt sich nun gut das Down anhängen. Dafür geht die Hand nach vorne über die Tischkante nach unten. Folgt der Hund mit der Nase und legt die Schnauze an die Kante, perfekt. Kommando, Klick und Belohnung. In einem nächsten Schritt war es nur noch das Handzeichen, das ihn führte. Danach wurde der Abstand von mir zum Tisch grösser, damit er lernte, auch auf Distanz zu gehorchen.

Erst wenn er das Down versteht, würde ich mich an die Gegenstände wagen. Die Anzeige mit Sitz wäre für die Fährte ja eigentlich eine sehr gute Sache. Da wünschte ich, ich hätte es genauso gemacht.
Möchtest Du nun mehr Richtung Detail-Suche (SchaSu) gehen, hilft Dir das gelernte Down natürlich weiter. Zu Beginn würde ich beim Gegenstand bleiben und diesen lautlos mit dem gleichen Handzeichen fürs Down abdecken. Nun liesse ich dem Hund Zeit. Kommt er selber auf die Idee und bietet das Platz oder Down an, perfekt und Klick. Ansonsten hilft sicher ein leises Kommando weiter. 
Für die Detail-Suche und im Allgemeinen arbeite ich viel mit Klicker. Er ist immer in der Jackentasche dabei und griffbereit.

Hoffentlich helfen Dir meine Erfahrungen weiter und es würde mich sehr freuen, von den Fortschritten und Erfahrungen mit Deinem jungen Vizsla und seiner super Nase zu lesen.

Herzlich grüsst
Sandra Chiocchetti

Schatz-Suche (SchaSu), eine noch junge Disziplin in der Schweiz

Magyar Vizsla Maxim bei der exakten Anzeige Die Kommission Polydog der SKG hat eine neue Disziplin aufgenommen. Es ist die CH-Version von ZOS (Ziel-Objekt-Suche) aus Deutschland und heisst bei uns Schatz-Suche (SchaSu). Persönlich nenne ich es lieber Detail-Suche, weil ich dem Ausdruck SchaSu nichts positives abgewinnen kann. (Erläuterung gerne zum Schluss).

Ganz anders stehe ich zum Inhalt der Disziplin, da motiviere ich Sie gerne es selber aus zu probieren.
Der Hund sucht nach ganz bestimmten Gegenständen. Diese dürfen max. 15 cm2 Fläche haben. Das sind nicht einmal 4x4 cm und dürfen nicht dicker als 1 cm sein. Sie müssen aus wetterfestem Material wie Metall, Holz, Leder, PVC geschaffen sein. Der Hund wird zu beginn nur auf einen und immer gleichen Gegenstand konditioniert. Danach können weitere folgen. Mögliche Gegenstände sind Radiergummi, Münze, Kugelschreiber usw. Gesucht wird in drei Bereichen: Feld von 200 m2, Brockenhaufen mit «Müll» aus dem Keller und die «Behälterstrasse». Die Gegenstände werden je nach Schwierigkeitsstufe – es gibt 3 – weniger oder schwieriger versteckt. Findet er den einen Gegenstand schon sehr gut, kann ein weiterer ins Spiel kommen. Kann er auch diesen schon gut finden wird die Schwierigkeit so erhöht, dass er auf Komando nur den einen anzeigen darf und den anderen bei der Suche ignorieren muss. Dabei arbeitet der Hund natürlich möglichst selbstständig und ruhig. Die Anzeige hat vorzugsweise im Platz/Down mit der Nase nahe beim Gegenstand zu erfolgen.
Diese Suche bietet Hund und Hundehalter sehr viel Abwechslung und ist eine sinnvolle Beschäftigung für alle Rassen, nicht nur für Vizslas. Denn der Vierbeiner wird mit seiner Nase sehr gefordert, was eigentlich jeder gerne macht. Dazu verlangt es ein hohes Mass an Konzentration und lastet aus. Ein weiterer Vorteil, mann kann die Arbeit bis ins hohe Hundealter betreiben, denn der Vierbeiner verliert seinen guten Geruchssinn nie.

SchaSu ist also keine asiatisch angehauchte Kampfsportart und hat mit der Schatzsuche, dessen Verstecke via Koordinaten auf dem Internet publiziert und oftmals – ohne Rücksicht auf Wildtiere – in der Nacht mit GPS und Scheinwerfer gesucht werden, nichts zu tun. Auch Eltern können beruhigt sein, der Kindergarten und Abenteuerspielplatz bleibt hundefrei.
Ich finde es schade hat man es verpasst, dieser Disziplin einen seriösen Namen zu geben, der den hohen Leistungen der Vierbeiner mehr gerecht wird. Denn die Suchhunde sind eben nicht gefährliche, Angst und Schrecken einflössende Piraten, die über Leichen gehen und nach Beute gieren. Auch die Verkindlichung bzw. Vermenschlichung finde ich problematisch.

Auf Maxims Website wird deshalb diese Disziplin immer ganz sachlich und schlicht Detail-Suche genannt.
Möchten Sie mehr wissen, empfehle ich Ihnen die Website der Kommission Polydog.

«Kontakte für SanH und FH97»

Am 05.07.2012 schrieb mir Frau B.:
Auf der Suche nach FH97 Aufbau Tipps stiess ich auf Ihre Webseite und stellte fest, dass Sie auch im SanH aktiv sind. Beides Sparten in welchen ich mit meinem Airedale Terrier Boris am Aufbau bin. Was mich sehr interessieren würde, diese SanH Trainingstage und -wochen, die Sie in Ihrem Tagebuch aufgeführt haben, wer führt diese durch? Könnte ich mich da auch mal melden? Das gleiche gilt für FH97 Trainingstage oder -wochen, wissen Sie da etwas. Es ist schwierig, gute und seriöse Ausbildungen zu finden, mit gut meine ich Hundegerecht und vor allem freundlich und gewaltfrei.

Für Kontaktadressen wäre ich sehr froh.

Mit bestem Dank

Meine Antwort an Frau B.

Vielen Dank für Ihren Besuch auf Maxims Website und Ihr Interesse.

Es ist wirklich nicht einfach gute Ausbildungen zu finden – das ging mir am Anfang genauso und da stimme Ihnen voll und ganz zu. Aus diesem Grund bin ich wirklich glücklich mit Theres Jans eine Trainerin gefunden zu haben, die genau da ansetzt, was sie selber suchen: Ausbildung mit Feingefühl, ruhig und ohne Druck, verständlich für Hund und logisch für Hundehalter, mit viel Freude an der Arbeit und positiver Motivation. Dazu besitzt Sie die Gabe und Erfahrung, jedes Hund/Mensch-Team als Ganzes zu erfassen und zu führen.

Wir sind mittlerweile ein kleine (Vizsla-) Gruppe, die Frau Jans immer wieder engagieren und so Trainingsweekends planen und organisieren und auch Wege nach Menziken, Jura oder Schwarzwald auf uns nehmen. Es lohnt sich immer. Einige von uns trainieren auch noch SanH oder Fährte in Hundesport-Clubs. Ich lebe lieber die Einstellung «weniger ist mehr». Doch das muss jeder für sich selber heraus finden.

Bekannt und auch sehr geschätzt ist Silvia Peter und Monika Ballerini. Beide haben beachtliche Leistungsausweise und sind erfahren. Allerdings gab es noch keine Gelegenheit sie persönlich zu treffen oder bei Ihnen zu trainieren, und ich kann nur das vom Hören/Sagen weiter geben.

Bei der Wahl einer Hundeschule oder Trainers ist die Wettkampferfahrung ein guter Indikator. Denn nur wer mit dem Hund im Team zusammenarbeitet und diesen mit viel Geduld sorgfältig ausgebildet, kann an Prüfungen auf Dauer erfolgreich sein. Darauf würde ich achten, auch wenn Sie vielleicht (noch) keine Prüfungsambitionen haben.

Aber wie überall, muss einem die persönliche Ebene von Mensch zu Mensch sympathisch sein und deshalb motiviere ich Sie gerne – nehmen Sie doch einfach einen ersten Kontakt zB. mit Theres Jans auf www.hundeschulejans.ch und grüssen Sie herzlich von mir.

Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben oder melden Sie sich doch einfach wieder.