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Die Trüffelsuche – eine Teamarbeit der besonderen Art

Allgemeines

Vizsla Portrait

  • In den Schweizer Wäldern wächst der Herbst- oder Burgunder-Trüffel, wovon es Unterarten gibt
  • Der Holz- oder Hirschtrüffel riecht sehr änlich, ist aber nicht essbar
  • Der Sommertrüffel ist innen meist hell und hat nur wenig Geschmack
  • Die Trüffel kommen in der ganzen Schweiz bis auf einer Höhe von 1'000 MüM vor. Er liebt kalkhaltigen Boden und Mischwälder
  • Das durchschnittliche Gewicht eines Trüffels liegt bei ca. 40 Gramm
  • Die Knollen-Grösse hat keinen Einfluss auf den Geschmack
  • Der Kilopreis in der Deutschschweiz schwankt zwischen 400-700 CHF
  • Saison für den Sommertrüffel ist Juli/August und für den Burgunder-Trüffel September bis Januar (je nach Witterung)
  • Der weisse Trüffel (Alba-Trüffel) kommt nur südlich der Alpen vor. Vereinzelt gibt es Sensationsmeldungen über weisse Trüffel in der Schweiz. Diese sind allerdings nicht bestätigt.
  • Zum Trüffeln braucht es einen gehorsamen Hund mit viel Suchtrieb und Finderwille, sehr viel Geduld, Ausdauer und noch mehr Zeit
  • Das Trüffeln unterliegt dem kantonalen Pilzgesetz

Wenn eine Beziehung über den Hund bis zum Waldboden reicht

Vizsla PortraitDie Medien berichteten mittlerweile öfters über die Trüffelsuche in hiesigen Wäldern und es verwundert nicht, dass dies nun einige auch ausprobieren wollen. Der Hund lernt ja bekanntlich schnell, nur der Hundeführer nicht immer. So ist beim Trüffeln das allerwichtigste, dass der Mensch lernt, wann der Hund beim Scharren zu stoppen ist, um die Knolle selber behutsam aus dem Boden zu holen. Denn die Feinwurzeln sollten keinesfalls verletzt werden. Ebenso wichtig ist das saubere zudecken und verschliessen von jedem Loch, denn sonst trocknen die Wurzeln mit den Trüffelsporen aus und es ist für immer vorbei mit Trüffel finden an diesem Platz.

Checkliste für Interessierte/Beginners

Bevor man den Hund an den Trüffelgeruch heran führt, sind einige Fragen, die man sich ehrlich selber stellen sollte, sicher sinnvoll und angebracht:

  • Macht es mir nichts aus, auch bei regnerisch und kaltem Wetter auf den dreckigen Waldboden zu knien und in der Erde zwischen Würmern und Käfern zu wühlen, schmutzige Kleider und klamm-gefrorene Finger inklusive.
  • Bin ich gesundheitlich fitt mich immer wieder zu bücken und hinzuknien, wie zB. bei der Gartenarbeit beim Blumenzwiebel setzen. Bedenken Sie, das Sie dies ein Hundeleben lang tun werden. Das können gerne 8 Jahre und mehr werden. Denn dem Hund ist einmal gelerntes – vorausgesetzt er findet gefallen an dieser Sucharbeit – nicht mehr so schnell abzugewöhnen.
  • Bin ich bereit, immer wenn der Hund scharrt diesem nach zu gehen und das Loch wieder zu verschliessen, auch wenn mir jetzt gerade die Lust oder Zeit fehlt, oder wir nichts gefunden haben. (Trüffel können winzig klein sein (2 Gramm) und das Ertasten braucht Erfahrung und Glück).
  • Hat mein Hund ein guter Gehorsam und lässt sich von Wild oder Wildspuren nicht ablenken. Auch Mäuselöcher dürfen meinen Vierbeiner nicht interessieren.
  • Gibt mein Hund «Beute» wie zB. Spielzeug ab oder behält er alles für sich. In diesem Fall sollten Sie erst den Tausch/Apport üben, ansonsten wird er schnell auf den Trüffel-Geschmack kommen und diese selber fressen. Das ist dann sehr Schade und die ganze Mühe nicht wert.
  • Habe ich die Geduld und berücksichtige ich, dass eine gut ausgebildetes Hund/Mensch-Team zwei Jahre braucht um wirklich erfolgreich zu werden. (Suchanlage des Hundes vorausgesetzt).
  • Was ist meine Motivation. Gefällt mir die Sucharbeit, oder koche ich gerne mit Trüffel, oder reizt mich der verlockende Wert des Trüffels? Bei letzterem liegen viele Illusionen im Raum. Bis man ein Kilo guten Trüffel zusammen hat, braucht es nicht nur viel Erfahrung um die Plätze zu kennen, wo Trüffel wachsen könnten, sondern noch sehr viel mehr Zeit. Haben Sie einen Abnehmer wie Gastronom/Detailhändler gefunden, liest dieser meist die schönsten Exemplare aus, den Rest nehmen Sie wieder mit. Berücksichtigt man dazu die Fahrspesen ins Gelände und zum Abnehmer, bleibt schlussendlich nur ein sehr bescheidener Stundenlohn übrig. (Eine Putzfrau verdient in der selben Zeit deutlich mehr.)
  • Und hier noch einen Rat des Treuhänders: Trüffelverkäufe sind Nebeneinkünfte und somit steuerpflichtig. Übersteigen Nebeneinkünfte* die Schwelle von CHF 2'300 pro Jahr, so müssen Sie zusätzlich AHV-Beiträge zahlen.
    * alle Nebeneinkünfte wie z.B. Trüffelverkäufe, Uber, AirBnB usw. werden addiert.

Unser Vizsla setzt seine Prioritäten klar bei der Trüffelsuche

Vizsla PortraitEigentlich sollte ein trainierter Hund sehr gut unterscheiden können, in welcher Arbeit er jetzt ist und diese auch ausführen. Nur schon die Ausrüstung wie spezielles Geschirr, Schabracke oder Halsband helfen ihm dabei und stimmen ihn auf die jeweilige Arbeit ein. Bei unserem Vizsla ist das nicht so. Riecht der Boden langsam nach Herbst oder verdächtig nach den Knollen, so kann er trotz Sanitätshundschabracke den Figuranten mitten in der Suche total links liegen lassen und den Boden intensiv nach Trüffel absuchen. Anfangs tat ich mich noch etwas schwer mit diesem Arbeitskonflikt, habe mich aber schnell damit abgefunden. Es wäre schädlich für beide Tätigkeiten, wenn ich hier interveniert oder Druck gemacht hätte, er hätte es nicht verstanden. Sein Finderwille ist enorm und ungebremst. Dass er dazu selber Prioritäten setzt, ist seine Eigenart. Es ist nun meine Aufgabe, die beiden Arbeiten klar zu trennen damit es gar nicht zu einem Konflikt kommt. Und das ist ganz simpel: ab 1'000 MüM hat es hauptsächlich Nadelwälder und dementsprechend sauren Boden. Da gibt es keine Trüffel und ist ideal für Sanitätshund.
Persönlich bin ich fasziniert von der gemeinsamen Suche mit Maxim und wir sind mittlerweile ein Dreamteam geworden und ich kann ihm voll vertrauen. Er weiss genau, auf was es ankommt. Das ist wunderbar.

Maxims Trüffel gibts in der Globus Delicatessa im Glattzentrum zu kaufen